imagesAm 27.08.2015 verstarb ZDRK Ehrenmeister Willi Fornoff im Alter von 87 Jahren.

Der LV Hessen-Nassau verlor damit eine „Gallionsfigur“ der Verbandsgeschichte.

Ziemlich genau vor einem Jahr, am 19.08.2014, feierten Elli und Wilhelm Fornoff noch das Fest der eisernen Hochzeit. Aus der Ehe gingen eine Tochter, 2 Enkel und 4 Urenkel hervor.

Der Vermessungstechniker, der als solcher 47 Jahre beim Amt für Landwirtschaft und Landentwicklung tätig war, wurde am 14.04.1928 geboren.

1949 trat Willi Fornoff in den KTZV H 144 Reinheim-Überau ein. Von 1949 bis 1975 war er hier Zuchtbuchführer, von 1950 bis 1970 Zuchtwart und von 1957 bis 1970 2. Vorsitzender. Seit 1975 gehört er noch dem KZV H 44 Gundernhausen an. Dort versah er von 1982 bis 1996 das Amt des 2. Vorsitzenden. 1997 übernahm er als 1. Vorsitzender den Verein, der ihn im März 2006 zum Ehrenvorsitzenden ernannte. Auch als Zuchtwart und Zuchtbuchführer war er tätig. Im KV Dieburg war Willi Fornoff ebenfalls ein überaus gefragter Mann, denn von 1952 bis 1956 war er KV-Jugendleiter und von 1966 bis 1993 versah er das Amt des 1. Vorsitzenden. Er wurde dann Ehrenvorsitzender, sprang aber nochmals in die Bresche und übernahm den Vorsitz im KV erneut von 1995 bis 1998. Über ein viertel Jahrhundert stellte sich Willi Fornoff dem LV Hessen-Nassau zur Verfügung und war von 1972 bis 1991 Schriftführer. Von 1972 bis 2001 zeichnete er verantwortlich für alle Ehrungen. Die Führung der gesamten Mitgliederstatistik hatte er von 1991 bis 2000 inne. Auch gegenüber der Clubarbeit zeigte er sich aufgeschlossen. 1972 gründete er den Alaska Club. Hier war er 1. Vorsitzender von 1972 bis 1980. Mitglied im Herdbuch ist Willi Fornoff seit 1965, war anerkannter Herdbuchzüchter der Rasse Alaska von 1967 bis 1992 und von da an ist er inaktives Mitglied. 1969 trat er der Preisrichtervereinigung bei und legte 1972 seine Prüfung als Preisrichter erfolgreich ab. Auch hier erkannte man sofort seine Fähigkeiten, so dass er von 1972 bis 1995 2. Vorsitzender der Gruppe Darmstadt war. Von 1976 bis 1980 fungierte er als stellvertretender Vorsitzender und Schulungsleiter der Hessischen Preisrichtervereinigung, dessen Vorsitz er von 1980 bis 1994 übernahm.

Auch als Züchter war Willi Fornoff kein unbekannter. Er hatte mit seiner Hauptrasse Alaska, die er bis 1989 züchtete, große Erfolge zu verzeichnen. Unzählige Male wurde er Vereins, Kreis, Landes- und Clubmeister und stellte viele Siegertiere. Seinen größten Erfolg bezeichnet er mit der Erringung des Grand Prix der Entente 1970 auf der Europaschau in Stuttgart. Als Zweitrasse züchtete er in all den Jahren noch Helle Großsilber, Großchinchilla, Deutsche Riesen grau, Deutsche Widder grau, Lohkaninchen schwarz, Japaner, Hasenkaninchen rotbraun, Weiße Neuseeländer, Blaue Wiener und Kleinsilber hell. 1989 trat er etwas kürzer und hatte jeweils mit Luxkaninchen, Zwergwidder weiß BlA und Satin elfenbein RA nur noch eine Rasse. Hervorzuheben wäre noch die Mithilfe von Willi Fornoff bei vielen Landesschauen und der Bundesrammlerschau 1996 in Offenbach, wo er für alle Preisrichter Angelegenheiten verantwortlich zeichnete.

Ehrungen für all seine langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeiten gab es in Hülle und Fülle. Es blieb nicht aus, dass Willi Fornoff mit der Ehrennadel in Gold des KTZV H 144 Reinheim-Ueberau und des KV der Rassegeflügelzüchter Dieburg ausgezeichnet wurde. Der SV der Federfüssigen Zwerge zeichnete ihn mit der Ehrennadel in Silber aus. Ebenso war er im Besitz der Ehrennadel in Silber und Gold des LV Hessen-Nassau. Auf der ZDK-Tagung 1978 wurde Willi Fornoff Meister der Rassekaninchenzucht im ZDK und im gleichen Jahr verlieh ihm Hessens Ministerpräsident den Ehrenbrief des Landes Hessen. Auf der DPV-Tagung 1980 in Heilbronn ehrte man ihn mit Silber und 1981 anlässlich der ZDK-Tagung in Büdingen wurde ihm die Ehrenplakette in Bronze durch Hessens Minister für Landesentwicklung, Umwelt, Landwirtschaft und Forsten verliehen. Noch im gleichen Jahr zeichnete ihn der Landkreis Darmstadt/Dieburg mit der Ehrenplakette aus. Ebenso gab es die Verdienstmedaille des LV Rheinlad/Pfalz. 1982 folgte dann die Verdienstmedaille des DPV, dazu auch die selbige des LV Hessen-Nassau. 1988 ernannte man Willi Fornoff zum Ehrenmitglied im LV Hessen-Nassau und nur wenige Tage später, auf der ZDK-Tagung in Homburg/Saar zum Ehrenmeister im ZDK. Es folgte 1989 die Ernennung zum Ehrenmeister im LV Hessen-Nassau und 1991 zum Ehrenvorstandsmitglied im LV. Im gleichen Jahr kam noch die Ehrennadel in Gold des DPV hinzu. Die lange Reihe der Ehrungen setzte sich 1994 mit der Ernennung zum Ehrenmitglied im DPV und zum Ehrenvorsitzenden der Preisrichtervereinigung Hessen-Nassau fort. Die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des KV Dieburg erfolgte 1999. Als Krönung einer wohl fast einmalig zu nennenden Laufbahn wurde Willi Fornoff 2003 mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik , auch Bundesverdienstkreuz genannt, ausgezeichnet. In seiner Laudatio würdigte der Landrat die Verdienste von Fornoff und stellte heraus, dass dieser sich nicht nur Verdienste um die Rassekaninchenzucht erworben hätte. Schließlich, so der Landrat, könnten die Kaninchenzüchter froh sein, dass er sich für sie entschieden hätte, denn es drohte von 1945 bis 1950 eine andere Entwicklung, denn zu dieser Zeit sei Willi Fornoff Torwart beim SV Reinheim bzw. der SG Überau gewesen. Dazu auch noch von 1956 bis 1964 Stadtverordneter. All diese Anhäufung von Ehrenämtern ist nur möglich gewesen, weil Willi Fornoff mit seiner Ehefrau Elli eine verständnisvolle Frau hatte, die des Öfteren mehr als nur die Augen zudrückte, wenn Tagungen, Versammlungen, Preisrichtertätigkeit und alles andere noch, manchmal schon zu viel wurden. Es ist fast schon zu wenig, wenn man von Willi Fornoff sagt, sein Leben war von der Rassekaninchenzucht geprägt. Es war neben seinem Beruf und seiner Familie seine Herzensangelegenheit. Er war für den LV ein Aktivposten, der durch Engagement und Kompetenz motivierte.

Am 02.09.2015 um 14.30 Uhr nehmen wir auf dem Friedhof in Reinheim Abschied von einer der „Gallionsfiguren“ unseres Landesverbandes. Unser Mitgefühl geht an Ehefrau Elli und die gesamten Familie.

Wir danken Willi Fornoff für seine außergewöhnlichen Verdienste. Er wird uns stets in guter Erinnerung bleiben

ZDRK

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